Fehmarn wird zur True-Crime-Kulisse Dreharbeiten zum „Der Blaubart von Fehmarn“ laufen auf Hochtouren
Fehmarn, 06. Juni 2025
Fehmarn. Idyllisch. Weitläufig. Friedlich. Wer Fehmarn kennt, denkt an Sommer, Strand und Sonne. Doch derzeit wird die Insel zum Schauplatz eines düsteren Kapitels deutscher Kriminalgeschichte – und zum Drehort eines True-Crime-Films, der im September im Fernsehen zu sehen sein wird. Gefilmt wurde an mehreren Originalschauplätze auf der Insel, die dabei als Kulisse für die verstörende Geschichte diente: „Der Blaubart von Fehmarn“.
Ebenfalls zentrales Element des Films: ein unscheinbarer Bungalow in Marienleuchte, direkt an der Steilküste. Im Winter damals noch menschenleer, abgeschieden – genau der richtige Ort für ein Verbrechen, das niemand sehen sollte. Hier soll der Täter zwei weitere Frauen ermordet und zerstückelt haben, um sie später in einer eigens bestellten Kühltruhe aufzubewahren. Eine Lieferung am Heiligabend – angeblich für Wildfleisch. Tatsächlich begann mit ihr eine Geschichte des Grauens.
Auch der Ort, an dem in Burg einst die Aral-Tankstelle stand, spielt eine Rolle in den Dreharbeiten. Dort lebte Hans Grunst über 36 Jahre lang. Die ursprüngliche Tankstelle wurde inzwischen abgerissen und durch eine andere ersetzt. Doch für Grunst, der als Zeitzeuge am Filmprojekt mitwirkt, bleibt dieser Ort bis heute mit Erinnerungen aufgeladen. „Es ist ein komisches Gefühl, hier zu stehen“, sagt er. Ein Ort der Wehmut, und der im Film zur symbolischen Bruchlinie zwischen Normalität und Abgrund wird.
Sogar die imposante Fehmarnsundbrücke spielt eine Rolle – als symbolischer wie realer Ort, an dem sich im Film ein dunkles Geheimnis offenbart. Die Brücke, sonst ein Bindeglied zwischen Insel und Festland, wird hier zum Übergang in eine andere Welt: die der Ermittlungen, der Vergangenheit, der Wahrheit.
Besondere Tiefe erhält das Projekt durch die enge Zusammenarbeit mit der Autorin Nadine Witt, die mit ihren True-Crime-Titeln „Der Blaubart von Fehmarn“ und „Der Blaubart lebt“ – Stimmen der Zeitzeugen, überregional für Aufsehen sorgte. Sie kennt die Akten, die Orte und vor allem die Geschichten der Betroffenen. Ihre Expertise floss maßgeblich in das Drehbuch mit ein – und auch während der Dreharbeiten war sie beratend vor Ort. „Es bewegt mich tief, dass diese Geschichte nun tatsächlich verfilmt wird. So lange habe ich mich mit den Menschen, den Orten und den Abgründen dieses Falls beschäftigt – und doch kann ich es kaum fassen, das alles bald auf der Leinwand zu sehen sein wird. Der Blaubart ist eine Geschichte, die nicht loslässt.“
Das Filmprojekt ist hochwertig produziert, mit erfahrenem Team und starker Besetzung – das Format selbst darf noch nicht verraten werden, doch Insider sprechen schon jetzt von einer aufwühlenden und intensiven Produktion, die unter die Haut geht. Der Film verspricht nicht nur beklemmende Spannung, sondern auch eine eindrucksvolle filmische Aufarbeitung eines wahren Kriminalfalls, der nie ganz abgeschlossen werden konnte. Imiela konnten nach einem spektakulären Indizienprozess bekannterweise vier Morde nachgewiesen werden, jedoch hatte man seinerzeit nur die Überreste von zwei der Opfer finden können.
Fehmarn wird in diesem Film nicht nur zur Kulisse, sondern zur stillen Zeugin eines unfassbaren Verbrechens. Ein Ort, an dem Sommerträume auf Albträume treffen. Und ein Film, der niemanden kaltlassen wird.
Die Ausstrahlung erfolgt im September. Genauere Infos folgen.






