Interview mit Oberregierungskriminalrat a.D. Georg Schulz
2. Juni 2017
Oberregierungskriminalrat ist eine Bezeichnung, die es heute so gar nicht mehr gibt.
Er scherzte gern und war mir mit seiner offenen und freundlichen Art sofort sehr sympathisch. Doch so erheiternd war die damalige Zeit ganz und gar nicht. Im Kriminalfall Imiela fungierte Schulz als Vertreter von Otto Eggerstedt, dem Leiter der Mordkommission.
"Der Fall Imiela war zu groß gewachsen für einen Kriminalhauptkommissar alleine", sagte mir Schulz. "Etliche Ermittlungsgruppen kamen zum Einsatz, da der Fall so außergewöhnlich umfangreich war. Die Ermittlungstätigkeit breitete sich sogar international bis nach Dänemark und Österreich aus."
Schulz sollte also Eggerstedt zur Seite stehen.
Das Spannendste an der Geschichte ist aber wohl, dass Schulz der Einzige war, der Arwed Imiela jemals in seiner Zelle vernehmen konnte, beziehungsweise durfte! Imiela vertraute ihm. Aus diesem Grund hatte er sogar eine Erklärung bei Schulz abgegeben, die er auch unterschrieb. Doch durch seine hervorragende Verteidigerin Karin Pohl-Laukamp sollte das die einzig und letzte Erklärung gewesen sein.
Und wer ist nun Georg Schulz?
Schulz war durch seine damalige Polizeiarbeit mit dem Fall Imiela involviert, hauptsächlich aufgrund seiner Erfahrungen im Aktenaufbau aus der Nazizeit, die gerichtsfertig gemacht werden sollten.
Trotz der vielen Jahrzehnte, die inzwischen vergangen waren, konnte er sich relativ gut an viele Details erinnern, die er am Tag unseres Treffens an mich weiter gab. Im gesegneten Alter von 90 Jahren zeigte sich der rüstige Rentner in körperlich und geistig sehr guter Verfassung.
„Das ist nicht selbstverständlich. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich muss wohl einen Schutzengel haben, der mich all die Jahre gut beschützt hat. Ich bin noch ganz gut beisammen, nicht wahr?“Er scherzte gern und war mir mit seiner offenen und freundlichen Art sofort sehr sympathisch. Doch so erheiternd war die damalige Zeit ganz und gar nicht. Im Kriminalfall Imiela fungierte Schulz als Vertreter von Otto Eggerstedt, dem Leiter der Mordkommission.
"Der Fall Imiela war zu groß gewachsen für einen Kriminalhauptkommissar alleine", sagte mir Schulz. "Etliche Ermittlungsgruppen kamen zum Einsatz, da der Fall so außergewöhnlich umfangreich war. Die Ermittlungstätigkeit breitete sich sogar international bis nach Dänemark und Österreich aus."
Schulz sollte also Eggerstedt zur Seite stehen.
Das Spannendste an der Geschichte ist aber wohl, dass Schulz der Einzige war, der Arwed Imiela jemals in seiner Zelle vernehmen konnte, beziehungsweise durfte! Imiela vertraute ihm. Aus diesem Grund hatte er sogar eine Erklärung bei Schulz abgegeben, die er auch unterschrieb. Doch durch seine hervorragende Verteidigerin Karin Pohl-Laukamp sollte das die einzig und letzte Erklärung gewesen sein.
Danach schwieg Imiela - bis zuletzt.
Berufliche Laufbahn:
Im Jahre 1969 wurde Georg Schulz zum Kiminalhauptkommissar ernannt.
Den Titel Regierungskriminalrat bekam er am 8. Juni 1970. Zweieinhalb Jahre später, am 12. Dezember 1972, stieg Schulz auf zum Oberrregierungskriminalrat.
Schulz fungierte 1980 als Vertreter des Direktionsleiters Eggersmann in Itzehoe.
1983 wurde er Leitender Direktor in Lübeck, bis er im Jahre 1987 in Pension ging. Nicht ohne Stolz erzählte er mir, dass er vom Staatssekretär ehrenvoll verabschiedet wurde.
Im Jahre 1969 wurde Georg Schulz zum Kiminalhauptkommissar ernannt.
Den Titel Regierungskriminalrat bekam er am 8. Juni 1970. Zweieinhalb Jahre später, am 12. Dezember 1972, stieg Schulz auf zum Oberrregierungskriminalrat.
Schulz fungierte 1980 als Vertreter des Direktionsleiters Eggersmann in Itzehoe.
1983 wurde er Leitender Direktor in Lübeck, bis er im Jahre 1987 in Pension ging. Nicht ohne Stolz erzählte er mir, dass er vom Staatssekretär ehrenvoll verabschiedet wurde.
Durch die damaligen Vorgaben innerhalb des Polizei-Regimes durfte Schulz erst ziemlich spät heiraten. 1950 im Monat August läuteten die Hochzeitsglocken, bevor im November ein Zwillingspärchen das Licht der Welt erblickte.
Noch heute ist Georg Schulz glücklich verheiratet. Auch wenn seine Frau vor einigen Jahren das Augenlicht verlor, erfreuen sich beide guter Gesundheit. Es war mir eine Ehre, die Beiden kennzulernen.
Einen kurzen Einblick in das Interview finden sie hier:
Warum wird ein Betrüger zum Mörder?
Warum wird ein Betrüger zum Mörder?
Fehmarn. Idyllisch. Weitläufig. Friedlich. Wer Fehmarn kennt, denkt an Sommer, Strand und Sonne. Doch derzeit wird die Insel zum Schauplatz eines düsteren Kapitels deutscher Kriminalgeschichte – und zum Drehort eines True-Crime-Films, der im September im Fernsehen zu sehen sein wird. Gefilmt wurde an mehreren Originalschauplätze auf der Insel, die dabei als Kulisse für die verstörende Geschichte diente: „Der Blaubart von Fehmarn“.
Wenn das Kino zur Bühne wird – und zur Stimme der Erinnerung. In einer eindringlichen Lesung erzähle ich die wahre Geschichte des Frauenmörders Emil. Menschen, die ihn kannten – Freunde, Nachbarn, Wegbegleiter – kommen zu Wort. Zeitzeugen, die Jahrzehnte geschwiegen haben, erinnern sich: an das beklemmende Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ihre Stimmen verleihen dem Unaussprechlichen Gewicht. Zwischen Leinwand und Realität entsteht ein Netz aus Erinnerungen, Begegnungen und offenen Fragen. Es ist das Aufdecken. Das Hinsehen. Ein Abend voller Gänsehautmomente – bewegend, ehrlich, erschütternd. Und vor allem: ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Dafür möchte ich sensibilisieren! Ein Erleben, wie Worte unter die Haut gehen.

Hinter den Kulissen tut sich etwas – und das mitten auf der Insel. Während anderswo Sommergäste ihre Koffer auspacken, rollen hier die Kamera-Wagen an: In diesen Tagen wird an einem spannenden, dokumentarischen Projekt gearbeitet – inspiriert von den wahren Begebenheiten rund um den sogenannten „Blaubart“. Noch darf ich Sender und Format nicht nennen, aber so viel sei gesagt: Die ersten Interviews sind im Kasten, und es geht tief – emotional, historisch und menschlich. Mit dabei: mein Zeitzeuge Hans Grunst, der als junger Mann einen erschütternden Fund machte, der bis heute nachwirkt. Ebenso begleite ich als Autorin dieser Geschichte (und als Beteiligte an der Recherche) die Dreharbeiten hautnah. Die Bilder zeigen nicht nur Equipment, Scheinwerfer und Tonangeln – sie zeigen Menschen, die erinnern, erzählen und aufklären wollen. Für mich ist es mehr als ein Filmprojekt. Es ist eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und vielleicht ein Beitrag dazu, dass manche Dinge nie wieder in Vergessenheit geraten. Und mittendrin: ein Bürstenwald auf meinem Kopf. Ja, auch das gehört zu den Dreharbeiten: die liebevolle Arbeit der Maske. Während draußen über Verbrechen gesprochen wird, kämpft drinnen die Maskenbildnerin mit meinen Haaren – und gewinnt! Zur Belohnung gibt es auch ein Foto:

Marktgeschichten, die hängen bleiben. Mal was anderes ... eine „Wochenmarkt“-Story: Eigentlich wollte ich nur schnell einen Kaffee… aber dann kam Uwe! Einer der vielen spannenden Menschen aus dem Buch „Unsere Hamburger Wochenmarkt Küche“. Und was soll ich sagen? Wochenmärkte sind nicht nur für frische Zutaten gut – sondern auch für die besten Geschichten! Thema des Tages: Hackebeilchen & Hackfleisch – klingt brutal, ist aber einfach nur lecker! 🍔🔪 Toll, dass ich dich kennenlernen durfte, lieber Uwe.
„Der Blaubart von Fehmarn“ ging im wahrsten Sinne der Worte in die Luft. Auf einem Parkplatz im malerischen Söll in Österreich wurde ich am Fuße des Salve-Gebirges auf das Buch angesprochen. Nur geht es bei dem Blaubart nicht um einen Bergdoktor wie im Film Gruberhof, sondern um einen Frauenmörder aus dem hohen Norden in Deutschland.
Ich hatte ein interessantes Gespräch mit Andreas, der sofort eines meiner Exemplare kaufte, die mich im Kofferraum überall hin begleiteten, wo ich mich gerade aufhalte. Im Anschluss ging er auf dem Gipfel mit dem frisch erworbenen Werk mit einem Gleitschirm in die Luft. Wenn auch gut in einer Tasche verstaut, genoss das Buch bei strahlendem Sonnenschein sozusagen einen wunderbaren Panoramablick auf die Kitzbüheler Alpen.

Zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung ist der spannende Küstenkrimi wieder da – frisch überarbeitet und endlich wieder erhältlich, im Buchhandel und im eigenen Shop. Jetzt heißt es: Bahn frei für Band zwei! Die Fortsetzung steht kurz vor dem Abschluss und erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2025.

Großes Kino – große Worte: Lesung auf Fehmarn war ein voller Erfolg! Es war ein echtes Highlight, im Burg Filmtheater Fehmarn lesen zu dürfen – und garantiert nicht das letzte Mal! Die nächsten beiden Bücher sind bereits in Arbeit. Ein riesiges Dankeschön an Hans-Peter Jansen, den Initiator und Inhaber des Burg Filmtheaters, und an Karsten Frick für die perfekte Organisation. Das fantastische Intro von Jan Lucas Kroll und Tobias Meinken (filmcrew.hamburg) war das i-Tüpfelchen. Die Zusammenarbeit mit euch war ein Vergnügen! So fand das norddeutsche Kulturwochenende „ebbunflood“ mit Poetry-Slam und plattdeutschen Liedern in meiner Lesung seinen krönenden Abschluss. #truecrime #doku #livetalk #topcrime

Herzklopfen pur! Nach langer Pause durfte ich endlich wieder aus meinem Erstlingswerk „Der Blaubart von Fehmarn“ lesen – und ja, die Nervosität war spürbar. Doch kaum floss das erste Wort, war alles wieder da: die Spannung, die Atmosphäre, das gute Gefühl. Die Lesung im Literaturhaus Schleswig-Holstein – eine Veranstaltung des Verbands deutscher Schriftsteller SH (ver.di), gefördert vom Deutschen Literaturfonds im Rahmen von „Neustart Kultur“ – war meine erste Präsenzlesung seit Corona. Und was für eine! Persönliche Gespräche, neue Kontakte, ein rundum inspirierender Abend. Eigentlich wollte ich das Buch längst neu überarbeitet haben – zwei weitere Manuskripte stehen ebenfalls in den Startlöchern. Aber dieser Abend war eine wunderbare Zwischenstation. Jetzt sind fast alle Exemplare der aktuellen Auflage vergriffen – nur ein letzter Karton ist noch da. Wer sich noch ein Exemplar sichern möchte: Schreibt mir gern eine PN. Auf Wunsch mit Widmung, Postkarten-Set und Lesezeichen – solange der Vorrat reicht!
Norddeutsche Roman-Schauplätze: Sommer, Sonne, Strand, tiefblaues Meer und blühende Getreidefelder soweit das Auge reicht. Kaum vorstellbar, dass genau in diesem Idyll einst ein Serienmörder seine blutigen Spuren hinterließ. Aus diesem Grund nahm der NDR Kultur Kontakt mit mir auf, auch wenn die Veröffentlichung meines ersten Buches „Der Blaubart von Fehmarn“ bereits sieben Jahre her ist. „Der Fall Imiela“ galt als eines der schrecklichsten Verbrechen der Nachkriegszeit, das Ende der 1960er auf der schönen Insel Fehmarn seinen traurigen Höhepunkt hatte. Dort ermordete Arwed Imiela zwei Frauen und vergrub die Leichen zwei weiterer in einem Erdloch. Zumindest das, was von ihnen übrigblieb. Die abgetrennten Köpfe und Extremitäten konnten bis heute nicht gefunden werden. Das Interesse des NDR machte mir wieder einmal deutlich, dass auch solche Ereignisse ihre Spuren hinterlassen, selbst Jahre später. Imiela war für mich nur ein kleines Licht dieser Welt. Doch seine grausame Vergangenheit ist inzwischen genauso ein Teil, der zu Fehmarns Geschichte dazugehört, wie der Deutsch-Dänische Krieg im Jahre 1864 oder die „Hexenverbrennung“ im 17. Jahrhundert. So schrecklich die Geschehnisse auch waren, sie sind passiert. Auch wenn viele Menschen die Welt am liebsten nur von der schönsten und sonnigsten Seite sehen würden, ist die Realität leider oftmals eine ganz andere. Seit es die Menschheit auf der Erde gibt, lebt das Böse mitten unter uns. Der Mensch kann grausam sein und hinterlässt durch sein Handeln dunklen Schatten. Sie gehören zum Leben dazu, genauso wie die vielen wunderbaren Dinge. Wo kein Licht, da kein Schatten.

Schon gewusst?
Was für ein Zufall ist das bitte, dass ich in meinem Buch "Der Blaubart von Fehmarn" den Namen des Tankwarts auf "Willer" umbenannt habe und Jahre später eben genau diese Tankstelle durch einen neuen Besitzer plötzlich den Pseudonamen einer meiner Hauptprotagonisten trägt!
Schicksal? ...
Zum Hintergrund: An genau dieser Stelle stand zuvor das Autohaus Steenbock und die dazugehörige ARAL Tankstelle, bei der Knut Albert bis zum Ruhestand der bisherige Eigentümer war. Dort arbeitete Hans Grunst als Tankwart und lernte dadurch den Mörder Arwed Imiela kennen. Er reinigte die verschiedenen Sportwagen, mit denen Imiela jedes Wochenende vorfuhr.
Neue Eigentümerin ist die Anton Willer Meneralölhandel GbbH & Co.KG. Das Kieler Unternehmen ist seit über 80 Jahren im Tankstellengeschäft tätig und betreibt rund 30 Tankstellen in Schleswig-Holstein unter den Markennamen "bft-willer" und "Aral".